Posttraumatische Belastungsstörung
(PTBS / PTSD) bei Polizei und Hilfsorganisationen

Die Angehörigen von Polizei und anderen Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel Feuerwehr und Rettungsdienst, sind in einem überdurchschnittlich hohem Maß mit belastenden und zum Teil auch traumatisierenden Situationen konfrontiert.

Das Risiko für das Auftreten einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS / PTSD) ist in diesen Berufsgruppe deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung.

In den bisher durchgeführten Studien lag die Lebenzeitprävalenz der PTBS - also die Häufigkeit, mit der im Laufe des Lebens eine Posttraumatische Belastungsstörung auftritt - bei Polizisten bei ca. 10%.

Neben der direkten Konfrontation mit einem traumatisierenden Ereignis müssen sich viele Polizisten auch über den Kontakt mit Opfern oder Angehörigen sehr häufig mit traumatisierenden Ereignissen befassen.

Während in der Vergangenheit für die Diagnose einer PTBS ein direktes Erleben des traumatischen Ereignisses bei sich oder anderen gefordert wurde, hat die American Psychiatric Association (APA) in ihrem 2013 erschienen Diagnosemanual Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) eine wichtige Änderung eingeführt. Nach den aktuellen DSM-5-Kriterien für die PTBS kann auch eine “Wiederholte oder sehr extreme Konfrontation mit aversiven Details des traumatischen Ereignisses” zum Auftreten einer PTBS führen.

Diese Veränderung in den PTBS-Diagnosekriterien wurde explizit deswegen eingeführt, um den möglichen Traumatisierungen von Hilfs- und Sicherheitskräften Rechnung zu tragen, wie also zum Beispiel von Polizisten, die beruflich wiederholt mit Fällen von Kindsmißbrauch o.ä. konfrontiert waren.

Autoren des Artikels: